Orthoptik (Sehschule)

 

Die Orthoptik gehört zum Fachgebiet der Schielheilkunde (Strabologie) und beschäftigt sich mit Prävention, Diagnostik und Therapie von Störungen des beidäugigen Sehens (Binokularsehens), die durch Augenbewegungsstörungen, wie z.B. Schielen, Augenzittern, etc. ausgelöst werden und den daraus resultierenden Sehstörungen des Auges.

Für Kinder ist vor allem die Vorsorge vor oder Früherkennung von Schwachsichtigkeit (Amblyopie) und die entsprechende sofortige Therapieeinleitung sehr wichtig. Es gibt eine sogenannte sensitive Phase in den ersten Lebensjahren, in der eine beginnende Schwachsichtigkeit besonders gut therapiert werden kann, weil das Gehirn noch sehr empfänglich für schärfere Seheindrücke ist und diese auch verarbeiten kann.

!!! Je früher also eine Therapie begonnen werden kann, desto besser ist die erzielbare dauerhafte Sehleistung und der Erhalt der Binokularfunktion (räumliches Sehen).

Nach dem 10. Lebensjahr nehmen die Therapieerfolge deutlich ab, auch wenn eine Therapie durchaus noch etwas länger sinnvoll sein kann. Von daher sollten alle Kinder spätestens bis zum 3./4. Lebensjahr augenärztlich-orthoptisch untersucht werden, bei familiärer Belastung bereits ab dem 6. Lebensmonat oder bei Auffälligkeiten immer sofort.


 

Was untersucht die Orthoptistin?

Es wird eine Reihe von Untersuchungen auf spielerische und kindgerechte Weise durchgeführt, so dass viele Kinder die Untersuchung einfach spannend und interessant finden und die Kinder nicht unnötig belastet werden. Durchgeführt wird eine Überprüfung der Sehleistung (evtl. mit entsprechenden pupilllenerweiternden Augentropfen) und der Fixation, sowie Prüfung auf Vorhandenseins eines Schielwinkels mit Vermessung desselben, die Prüfung der Binokularfunktion und des Ausmaßes der Beweglichkeit der Augen (Motilitätsprüfung). Anschließend kann eine profunde Beratung und gegebenenfalls Therapieempfehlung gegeben werden.