Bindehautentzündung

Die Bindehautentzündung ist die bekannteste und auch häufigste Erkrankung im Augenbereich.

Die Bindehaut gehört zu den Schleimhäuten des Körpers und ist die oberflächliche Schicht am Auge, sie grenzt an das „Klare im Auge“ (die Hornhaut) an und liegt über dem „Weißen am Auge“ (der Lederhaut). Sie reicht auch bis unter die Lider. Sie hat eine autoimmune Funktion und hilft durch ihre Gefäße, die nicht durchblutete Hornhaut mitzuversorgen. Außerdem befinden sich in ihr akzessorische Tränendrüsen, die zur Produktion des Tränenfilms beitragen.

Symptome einer Bindehautentzündung sind ein „rotes Auge“, da die Gefäße weit gestellt sind, wässriges Sekret, Schleim oder Eiter, eine verdickte Bindehaut, die manchmal auch Flüssigkeit eingelagert hat und auch benachbarte Strukturen können betroffen sein: Lidschwellung, Lidrandentzündung und eine Hornhautbeteiligung können auftreten. Häufig entsteht eine hohe Blendempfindlichkeit und schlechteres Sehen, wie durch einen Schleier.

Man unterscheidet mehrere Formen der Bindehautentzündung:

  • virale Form
  • bakterielle Form
  • durch Chlamydien
  • allergische Form
  • durch physikalische und chemische Reize
  • durch trockene Augen
  • durch Medikamente

!!! Die infektiöse Bindehautentzündung ist ansteckend, manche Formen sogar hochansteckend und es ist daher extrem wichtig, dass diese durch eine Untersuchung bei Augenarzt erkannt und behandelt werden.

Die virale Bindehautentzündung ist mit die häufigste Form. Oft handelt es sich um einen harmlosen „Augenschnupfen“, denn viele Viren, die Schnupfen hervorrufen, können auch die Bindehaut befallen. Bei der viralen Form bildet sich wässriges Sekret und die Augen sind nur morgens verklebt. Bei stärkeren Symptomen helfen Kombinationspräparate aber auch pflanzliche Tropfen können zur Symptomlinderung beitragen. Eine ursächliche Therapie gegen die Viren gibt es nicht. 2 Sorten dieser Viren sind jedoch besonders ansteckend und gefährlich für das Auge. Man spricht auch von der Keratoconjunctivitis epidemica, weil sie sich wie eine Epidemie ausbreiten kann. Diese Viren verursachen nicht nur eine extrem ausgeprägte Entzündung der Bindehaut, sondern befallen auch die Hornhaut. Hier entstehen dann kleine Rundherde (Nummuli), von denen man annimmt, dass ein Immungeschehen gegen Virenreste vorliegt, denn diese können noch Monate nach der Erstinfektion vorhanden sein. Dadurch kann es zu einer dauerhaften Sehverschlechterung kommen. Eine schmerzhafte Schwellung der Lymphknoten vor dem Ohr tritt dabei auch auf.


Bakterielle Bindehautentzündung

Zeichen einer bakteriellen Bindehautentzündung sind gelber Schleim und verklebte Augen den ganzen Tag. Hier helfen antibiotische Augentropfen, die ursächlich Bakterien abtöten können.


Durch Chlamydien ausgelöste Bindehautentzündung

Die Chlamydien nehmen eine Sonderstellung zwischen den Bakterien und Viren ein, da sie beiden nicht richtig zuzuordnen sind. Sie werden häufig sexuell übertragen, da sie im Genitalbereich angesiedelt sind. Früher wurde sie als „Schwimmbadconjunctivitis“ bezeichnet, da man dachte, dass sie durch das Badewasser übertragen werden. Behandelt wird die sehr hartnäckige Entzündung mit antibiotischen Augentropfen und antibiotischen Tabletten über mehrere Wochen. Sinnvollerweise wird der Sexualpartner mitbehandelt.


Allergische Bindehautentzündung

Die allergische Bindehautentzündung wird meistens verursacht durch Blütenpollen (Heuschnupfen) oder vielen anderen Stoffen, die ans Auge kommen. Meistens jucken und tränen die Augen. Durch Antihistaminika und in schlimmen Fällen auch durch Cortison können die Symptome abgemildert werden. Entscheidend ist es aber, die allergieauslösenden Stoffe zu meiden. Tritt die allergische Bindehautentzündung häufiger auf, sollte ein Allergietest beim Hautarzt durchgeführt werden.


Durch physikalische und chemische Reize hervorgerufene Bindehautentzündung

Hierbei sind zuzuordnen die durch UV-Licht, Zug, Kälte, Säuren, starke Austrocknung, etc. hervorgerufenen Bindehautentzündungen.


Auch durch trockene Augen und starke Medikamente, wie z.B. Zytostatika können Bindehautentzündungen ausgelöst werden.


Wie stellt der Augenarzt eine Bindehautentzündung fest?

Viele Bindehautentzündungen können bereits aufgrund ihrer Symptome und des Befundes durch Untersuchung an der Spaltlampe (Bio-Mikroskop des Augenarztes) diagnostiziert werden. In schwierigen Fällen müssen ein Bindehautabstrich oder besondere Verfahren wie eine so genannte PCR-Untersuchung (Polymerase-Chane-Reaction) Klarheit schaffen.


Möchten Sie mehr Informationen über Bindehautentzündungen haben, wir beraten Sie gerne im persönlichen Gespräch!