Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine komplexe Erkrankung des höheren Lebensalters. 2-3% der 50-Jährigen sind davon betroffen. Bei den 80-Jährigen weist etwa ein Viertel der Bevölkerung typische Merkmale einer AMD auf. Ausgangspunkt der Krankheit sind das retinale Pigmentepithel, die Bruch-Membran und die Aderhaut. Die Beschwerden bei der altersabhängigen Makuladegeneration können sehr unterschiedlich sein – „verzerrt sehen“, blasser wirkende Farben, verschwommene Schrift und graue Flecken im Zentrum des Gesichtsfeldes sind nur einige mögliche Symptome.


Man unterscheidet zwei Formen:

  • Bei der trockenen Form kommt es zur Ausbildung von so genannten Drusen durch Ablagerung von Stoffwechselendprodukten und zur Durchblutungsstörung der Aderhaut. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zum flächigen Untergang des retinalen Pigmentepithels. Die trockene Form macht 80% der AMD aus, schreitet meist langsam voran, hat aber die günstigere Sehprognose.
  • Bei der feuchten Form kommt es zur Ausbildung neuer Gefäße aus der Aderhaut, die durch das retinale Pigmentepithel auch in die Netzhaut einwachsen können. Die Gefäße sind meist brüchig und es kommt häufig zu Flüssigkeitsaustritt oder Blutungen. Dies kann zu einer plötzlichen dramatischen Sehverschlechterung führen, da die neue Gefäßmembran auch meist unter der zentralen Netzhaut wächst. Häufig führt das Fortschreiten der Erkrankung zu Leseblindheit.


Bis heute gibt es keine kausale Therapie der trockenen Makuladegeneration. Es besteht allerdings die Möglichkeit, durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln den Anteil an Makulapigment zu erhöhen und so zu verhindern, dass Veränderungen weiter fortschreiten. Auch Omega-3-Fettsäuren, verschiedene Vitamine, Zink, etc. wirken antioxidativ und können den Verlauf günstig beeinflussen. Der aktuelle Therapiestandard bei der feuchten Form ist es, mit einer Spritze in den Glaskörper (intravitreale Injektion) Hemmer des Gefäßwachstums und manchmal auch entzündungshemmende Substanzen zu injizieren und damit die zur Makula sprießenden Gefäße zurückzudrängen und die ausgetretene Flüssigkeit abzutrocknen. Hiermit kann das Sehvermögen stabilisiert und manchen Fällen auch verbessert werden. Im zeitlichen Verlauf ist jedoch hauptsächlich eine Abbremsung des Krankheitsverlaufs erzielbar. Vor wenigen Jahren galt die Erkrankung als unheilbar, heutzutage existieren die genannten wirksamen Therapiemöglichkeiten, auch schon in der Frühphase. Deshalb ist ab dem 50. Lebensjahre eine regelmäßige Makulavorsorge (AMD-Vorsorge) sinnvoll.


Was untersucht der Augenarzt?

Die altersbedingte Makuladegeneration kann durch den Einsatz modernster Diagnostik schon früh erkannt und entsprechend auch behandelt werden.

  • Augenuntersuchung mit der Spaltlampe.
    • Spiegelung des Augenhintergrundes und der Makula mit einer Lupe an der Spaltlampe, einem speziellen Mikroskop.
  • Amslergitter-Netz zur Selbstuntersuchung der Funktion der Makula
    • Durch die einäugige Untersuchung beider Augen mit dem Amslergitter können Flecken und Verzerrungen erkannt und auf den Netzhautort bezogen werden.
  • Optische Kohärenz Tomographie
    • Die Optische Kohärenz Tomographie (OCT) erlaubt die grafische Darstellung der einzelnen Netzhautschichten in höchster Auflösung und ermöglicht so eine 3D-Netzhautanalyse.
  • Fluoreszenzangiografie zur Netzhautdiagnostik
    • Farbstoffuntersuchungen (Fluoreszenzangiografie): Dabei werden nach Injektion eines Farbstoffes in eine Armvene abnormale Gefäße im Augenhintergrund fotografisch dargestellt.


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